Wüste

Sonnabend sind wir durch die Negev-Wüste nach Süden. 

Die Wüste begann allerdings schon am Freitag in Jerusalem. Ab dem späten Nachmittag bereitete man sich auf den Sabbat vor. Nicht mit ausuferndem Wochenendleben, sondern durch intensives Hochklappen der Bürgersteige. Zumindest in unserem Viertel machte alles, selbst Restaurants, zu. Mal sehen, wie die in Tel Aviv mit dem Thema umgehen. 
Am Sonnabendmorgen gehörten die Straßen Jerusalems jedenfalls uns. Zum Zusammenstellen einer Autokarawane hätten man die Hauptstraße eine Stunde lang sperren müssen. Außerhalb war es dann nicht mehr ganz, sondern nur noch ziemlich leer. 

Hinter Be'er Scheva ging's ziemlich unvermittelt los als Steppe. Bis dorthin sah es teils eher aus wie in Mecklenburg - hügelige, weite, satte Felder mit Waldstücken. Dann plötzlich nur noch Steppe, Beduinenlager, Wüste, Kibbuzoasen. 
Am Straßenrand regelmäßig der Hinweis darauf, dass links und recht alles Schießgelände ist. Wobei mir nicht klar war, ob sich das auf herumballernde Beduinen oder das mit Herannahen der ägyptischen Grenze sichtbarer werdende Militär bezog. 
Grandios wurde die Wüste ab Mitzpe Ramon. Und die Frage, ob man denn genügend Wasser dabei hat, setzte erstmals zum Sprung an im Touristenhirn.
Und dann plumpst man förmlich ins Rote Meer.